20.06.23
Leistungssport und regelmäßige Medikamenteneinnahme - unvereinbar?
In der Welt des (Hoch-)Leistungssports ist der Kampfgeist hoch und die Kontrollen scharf. Bundesweit haben rund 14% der Sportvereine Kaderathlet:innen in ihren Teams. Im Juni 2022 haben das Bundesinnenministerium und der Deutsche Olympische Sportbund eine neue Reform zur Förderung von Hochleistungs- und Spitzensportler:innen diskutiert, um deutsche Nachwuchssportler:innen auf ihrem Weg zu unterstützen. Doch nicht nur harte Trainingstage und strikte Ernährung spielen in der Vorbereitung auf offizielle Wettkämpfe eine Rolle. Doping-Skandale sind in den verschiedensten Sportarten aufgedeckt worden und die Listen für verbotene Substanzen werden mit der Weiterentwicklung im Bereich der Pharmaindustrie stetig ergänzt.
WADA – Was ist das?
Die Welt Anti-Doping Agentur (WADA) veröffentlicht zu den nicht-zugelassenen Substanzen (und Methoden) jährlich eine aktuelle Auflistung. Diese Substanzen werden von einem Gremium der WADA nach folgenden Kriterien bewertet: Potenzial der Leistungssteigerung, tatsächliches oder potenzielles Gesundheitsrisiko für Athlet:innen und Verstoß gegen den Geist des Sportes. Denn nicht nur die Steigerung der sportlichen Leistung ist ein Problem, besonders das Gesundheitsrisiko darf nicht außer Acht gelassen werden, da im Spitzensport für die Athlet:innen ein sicheres und faires Umfeld geschaffen werden soll. Unterschieden wird in der Klassifizierung der WADA zwischen spezifischen und nicht-spezifischen Substanzen (und Methoden). Bei dem Nachweis von nicht-spezifischen Substanzen kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass die Einnahme absichtlich erfolgte und sie zieht demnach ein höheres Strafmaß nach sich. Beispiele für diese Substanzen sind Anabolika oder Wachstumsfaktoren. Bei den spezifischen Substanzen handelt es sich jedoch oft um Wirkstoffe, die in handelsüblichen Medikamenten vorkommen. Hier wird ein milderes Strafmaß angewandt, da eine unbeabsichtigte Einnahme vorkommen kann.
Spezifische Substanzen – Versteckt in deiner Hausapotheke
Ein Beispiel für solche Substanzen ist die Gruppe der Beta-2-Antagonisten. Wenn du Asthmatiker:in bist, ist dieser Wirkstoffname nicht neu. Am bekanntesten sind die Präparate Salbutamol und Formoterol, welche in der Therapie von Asthma besonders bei akuten Anfällen eingesetzt werden. Sie erweitern die Bronchien, sorgen somit für eine verbesserte Atmung und können hochdosiert eine muskelaufbauende Wirkung haben. Einige Grenzwerte im Blut sind mittlerweile von der WADA als zulässig beschrieben. Jedoch geht der Missbrauch dieser Wirkstoffe im Bereich des Spitzensports zurück, da Nicht-Asthmatiker:innen kaum von der Wirkweise profitieren und eher an den Nebenwirkungen leiden müssen. So kann es zu Unruhezuständen, Muskelzuckungen und Herzrasen kommen.
Auch Diuretika werden von der WADA in die verbotenen spezifischen Substanzen aufgenommen. Diuretika erhöhen die Wasser- und Elektrolytausscheidung und können somit Doping-Tests verzerren und/oder die Einnahme anderer Wirkstoffe maskieren. Meist werden Diuretika zur Behandlung von Herzversagen oder Bluthochdruck in Kombination mit anderen Medikamenten eingesetzt. Besonders in Sportarten, in denen es Gewichtsklassen gibt (Gewichtheben, Boxen, Ringen, u.ä.) finden diese Mittel Anwendung. Durch den massiven Flüssigkeitsverlust kann es jedoch zu Blutdruckabfall bis hin zu einem Kreislaufschock führen.
Bist du jedoch auf die regelmäßige Einnahme eines dieser Medikamente angewiesen, bedeutet das nicht, dass du dem Spitzensport den Rücken kehren musst. In erster Linie gibt es die Möglichkeit eine medizinische Ausnahmegenehmigung (TUE) zu erhalten. Andernfalls lohnt es sich auch, eventuell andere Arzneimittel mit deinem behandelnden Arzt zu besprechen. Die Listen der WADA sind lang jedoch findest du hier bei Doc.Green auch eine Filteroption für eben diese verbotenen Substanzen. Das erleichtert den Einkauf und du kannst dich vollkommen auf das Training konzentrieren.