11.07.23
Spirulina - Superfood oder leerer Gesundheitstrend?
Die beliebte Blaualge Spirulina hat bereits seit Jahren einen hohen Stellenwert im Gesundheitsmarkt. Als Superfood, Nahrungsergänzungsmittel oder in Kosmetika werden ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten genutzt. Als Nahrungsergänzungsmittel ist Spirulina in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich (Tabletten, Kapseln, Pulver). Sie sind reich an Aminosäuren, Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen und werden oft zur Steigerung der Nährstoffaufnahme, zur Unterstützung des Immunsystems und zur Förderung des Wohlbefindens eingenommen. Für Veganer:innen und Vegetarier:innen kann Spirulina außerdem eine pflanzliche Proteinquelle sein. Als Zutat in verschiedenen Gerichten wie Smoothies, Suppen oder Salaten kommt Spirulina in der Superfood-Küche zum Einsatz. Aber auch in anderen Lebensmitteln wird die Blaualge genutzt. In Eiscremes, Joghurt, Süßwaren und Getränken sorgt sie als natürlicher Farbstoff für eine blaue Färbung. Der hohe Anteil von Antioxidantien und Nährstoffen macht Spirulina auch in der Kosmetikbranche beliebt. In verschiedenen Hautcremes, Gesichtsmasken und Haarpflegeprodukten soll sie für gesunde Haut und glänzende Haare sorgen und bringt außerdem einen Anti-Aging Effekt mit sich.
Alles nur Marketing?
Immer wieder wird Spirulina als hilfreiche Nahrungsergänzung angepriesen, die für erfolgreiche Gewichtsreduktion sorgen soll. Jedoch sind Studien, die den Erfolg der Präparate in diesem Bereich nachweisen, nicht existent. Auch verschiedene Untersuchungen, die Besserung bei Asthma, Allergien, chronischen Schmerzen oder Diabetes durch die Blaualge versprechen, sind aufgrund unterschiedlicher Mängel nicht vertrauenswürdig. Auch das enthaltene Vitamin B12 ist für Menschen größtenteils nicht zu verstoffwechseln. Viele der Studien zur Wirksamkeit von Spirulina wurden an Zellkulturen und Tierversuchen durchgeführt; lassen demnach aber nur wenig bis keine Rückschlüsse auf den Menschen zu.
Offene Augen bei der Produktauswahl
Da es für die Blaualgenpräparate keine Qualitätsstandards gibt, lohnt es sich auf rückstandskontrollierte Ware zu achten. Belastungen mit Schwermetallen oder anderen Toxinen sind möglich, daher sollte man eher zu Produkten aus hiesigen Läden zurückgreifen, als ominöse Internetshops anzusteuern. Viele Geschäfte sind bezüglich Schadstoffkontrollen und Analysezertifikaten in ihrer Produktion genormt und werben damit. Der Öko-Verband Naturland hat außerdem einige Richtliniern für ökologische Aquakulturen von Mikroalgen aufgestellt, die auch für Spirulina gelten und mit dem Naturland-Zeichen versehen sind.
Kontakt: m.hacke@aponow.de oder @_doc.green auf Instagram
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